Das "Vater unser" Teil 2


unser tägliches Brot gib uns heute“

Da können wir an den Zapfsäulen des Himmels anzapfen. Denn im Himmel gibt es keinen Hunger und Durst mehr. Deshalb ist es nicht im Sinn von Gott, dass Menschen hungern und dürsten, genauso wenig wie es im Sinn von Gott ist, dass Menschen üppige Fressgelage veranstalten. Zugegebener Massen ist die Grenze zwischen gutem feinen Essen und wo ist es nun zuviel, nicht immer einfach zu setzten. Ich persönlich denke, dass ein guter Umgang mit unseren Ressourcen mit Blick auf die Schwachen von Nöten ist.
Dieser Teil des Gebets, hat die Bitte, dass so wie es im Himmel ist auch auf dieser Erde werden soll. Unsere Versorgung kommt nicht aus einer guten Planung oder aus meinem menschlichen Bestreben, sondern Tag für Tag aus der Hand Gottes, welche ich darum bitte. Nun hier im Westen bitte ich oft gar nicht darum, da ich es ja sowieso habe – ist das wirklich so ? - Nun da habe ich noch reichlich Lernbedarf.
Der Himmel setzt den Massstab eines Christen in dieser Welt. Der Massstab des Himmel ist kein Massstab des immer im Überfluss lebenden, sondern wie Paulus das in Philipper 4.19 herrlich beschreibt.
Mein Gott aber befriedige alle eure Bedürfnisse nach seinem Reichtum in Herrlichkeit in Christus Jesus.“
Es ist der Wille Gottes, dass sein Reichtum hier auf dieser Erde Einzug hält. Ist das nicht beruhigend? Nicht ich muss mich darum kümmern – natürlich heisst das nicht, dass ich jetzt nicht mehr arbeiten muss – aber ich darf auf Gott vertrauen, dass er wie es in Matthäus 6,24-34 heisst, mich versorgt mit allem was ich brauche – eben um all meine Bedürfnisse nach seinem Reichtum zu befriedigen.

und vergib uns unsere Schuld wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“

Was herrscht wohl im Himmel? Vergebung oder Unvergebenheit? Nun dies ist wohl nicht ernsthaft eine Frage. Die ernsthafte Frage die ich mir heute stelle ist, was herrscht in meinem Leben? Vergebung oder Unvergebenheit? Wir können und sollen den Zustand des Himmels in unsere Situation hinein beten, hierzu hat Jesus uns als sein Vorbild dieses Gebet gelernt. Das Modell des Himmel ist folgendes:
Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat! Seid Nachahmer Gottes als geliebte Kinder.“ (Vgl. Epheser 4,32 – 5,1)
Jesus Christus ist unser Vorbild auch im Punkt der Vergebung. Ich möchte an dieser Stelle nicht weiter auf das Thema Vergebung eingehen, dies würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen. Ich werde zu einem späteren Zeitpunkt einen separaten Beitrag zum Thema Vergebung verfassen.


und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen“

Im Himmel gibt es weder Versuchung, Sünde noch ist das Böse dort gegenwärtig. So sollte es das Ziel sein, nachdem ich strebe, unter der Herrschaft des Königs zu leben und somit mich von allem Bösen fernzuhalten. Ganz ehrlich gesagt, ist dies manchmal eine grosse Herausforderung, da ich ein Mensch bin mit allen fleischlichen Begierden, wie Paulus sie in Galater 5 beschreibt. Ebenfalls gilt der Rat von Paulus an die Galater auch für mich, meine fleischlichen Begierden täglich zu kreuzigen. Dieses Teil des Gebets ist keine Aufhebung, des Wortes des Jakobus. Ja Gott versucht uns auch. Jedoch ist es Gott nicht möglich uns zur Sünde zu verleiten (Jakobus 1,13). Vielmehr drückt dieser Teil aus, wie Bedürftig ich bin, und wie viel Gnade ich brauche.
Die Formulierung „sondern erlöse uns von dem Bösen“ bedeutet eigentlich: „erlöse uns von dem der Böse ist“.
Wir sollen Gott untertan sein und dem Teufel widerstehen, so wird der Teufel von uns fliehen. Jakobus 4,7
Es ist sehr wichtig, dass ich frei werde von jedem teuflischen Einfluss in meinem Leben. Ich muss frei werden, tvon dem der Böse ist. Jesus konnte sagen: „Satan besitzt nichts in mir“. Kann ich das auch? Das ist der Schrei dieses Gebets.

denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit“

Das Reich Gottes ist das Eigentum Gottes. Deshalb entscheidet ER, ob und wem ER es gibt.
Dieser letzte Abschnitt des „Unser Vaters“ schliesst wieder mit der Aufforderung des Lobpreis und der Anbetung. Durch die ganze Bibel lesen wir immer wieder, dass alle Herrlichkeit und alle Kraft IHM gehört. Anbetung ist ein Schlüssel im Reich Gottes. Derek Prince hat in einem seiner zahlreichen Büchern empfohlen, dass wir acht Minuten zeit für die Anbetung nehmen sollten, wenn wir Zehn Minuten beten. Es ist erstaunlich, wie viel wir in den restlichen zwei Minuten beten können.

Zusammenfassend können wir das „Unser Vater“ auf zwei Aussagen beschreiben.
1. Diene Gott aus einer innigen persönlichen Beziehung heraus und 2. Bringe die Realität Seiner Herrschaft (dies ist das Reich Gottes – sein Reich) auf diese Erde.

Jesus hat seinen Jüngern (also dir und mir) gelernt so zu beten. Eine Gliederung1 dieses Gebets könnte so aussehen:

  1. Lobpreis und Anbetung
  2. Gebet für den Himmel auf Erden
die Auswirkung des Himmel auf materielle Bedürfnisse
die Auswirkung des Himmel auf menschliche Beziehungen
die Auswirkung des Himmel auf unser Verhältnis zum Bösen
  1. Lobpreis und Anbetung
1Auflistung aus „Und der Himmel bricht herein“, von Bill Johnson, Seite 79

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